Herzschrittmacher-/ ICD- und Eventrekorder-Kontrolle
Kommt das Herz aus dem Takt, werden wenige Zentimeter kleine Geräte als Lebensretter implantiert
Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet. Die Therapie mit einem Herzschrittmacher, Defibrillator oder Eventrekorder ist heutzutage ein etabliertes und sicheres Verfahren. Kardimed - ihre Kardiologie sorgt für Ihre herzmedizinische Nachsorge und Kontrolle in Köln. Ihnen wurde ein Herzschrittmacher (HSM), ein interner Defibrillator (implantierbarer Cardioverter Defibrillator = ICD) oder aber ein Eventrekorder implantiert? Bei Geräten, die bei schweren Störungen der Herztätigkeit eingesetzt werden ist es wichtig, dass eine regelmäßige Überprüfung der einprogrammierten Einstellungen erfolgt und optimiert wird. Das Kontrollintervall liegt je nach Gerät zwischen sechs und zwölf Monaten. Die Programmierung des Gerätes sollte optimal an Sie angepasst werden. Bei einer ungünstigen Einstellung des Gerätes können Beschwerden im Alltag wie eine reduzierte Leistungsfähigkeit, Kurzatmigkeit oder Zwerchfellzucken auftreten.
Wichtige Fragen zum Thema Herzschrittmacher
Wieso ist eine Herzschrittmacher-/ ICD- und Eventrekorder Kontrolle wichtig?
Die Herzschrittmacher- und ICD-Kontrolle erfolgt mit Hilfe eines Programmiergerätes, das Sie sich wie einen kleinen Computer mit einer angeschlossenen Empfangsspule vorstellen können. Der Kopf mit der Empfangsspule wird auf das unter der Haut liegende scheibenförmige Aggregat gelegt. So können die Informationen non-invasiv und schmerzfrei vom Implantat auf das Programmiergerät übertragen werden. Gleichzeitig erfolgt auch noch das Anlegen eines Ruhe-EKGs, um die elektrischen Herzströme auf dem Monitor als „normales EKG“ zu verfolgen. Bei der Abfrage werden die wichtigen Parameter des Aggregates (Schrittmachergerät) abgefragt. Dazu gehören die Kontrolle der Batterieleistung sowie die Überprüfung der Funktion und Einstellung des Gerätes und der Sonden. Zudem wird der sogenannte „Ereignisspeicher“, auf dem beispielsweise Herzrhythmusstörungen aufgezeichnet wurden, ausgelesen und beurteilt. Gegebenenfalls erfolgt im Anschluss eine Optimierung der Funktionen und Einstellungen. Insbesondere Menschen mit einem implantierten Defibrillator, die sich sportlich betätigen, sollten sich kardiologisch beraten und prüfen lassen. So vermeiden Sie, dass das Gerät fälschlicherweise einen Schock auslöst.
Kann man mit einem Herzschrittmacher-/ ICD- oder Eventrekorder Sport treiben?
Herz-Eventrekorder, Herzschrittmacher oder ICDs sind kein Hindernis für regelmäßige körperliche Bewegung und Sport. Sport ist das Medikament des 21. Jahrhunderts – lesen Sie hier mehr zu Sport als Therapie. Mit einem Implantat müssen Sie nur geringe Einschränkungen beachten. Vorher ist gründlich zu klären, welche Sportarten geeignet sind und wie hoch die Belastung sein darf. Mit nahezu jeder Herzerkrankung können Sie sinnvoll trainieren. Eine etwaige Grunderkrankung des Herzens berücksichtigen wir bei der Trainingssteuerung und nehmen die individuelle Aggregatprogrammierung vor.
Wofür brauchen Sie einen Schrittmacher-Ausweis?
Die endgültige Programmierung und alle Messwerte werden in den Schrittmacher-Ausweis eingetragen. Dieser muss zu jeder Kontrolle mitgebracht werden, damit ein Vergleich mit den alten Werten möglich ist. Dies ist besonders wichtig, wenn die Kontrolle einmal nicht durch den normalerweise betreuenden Arzt stattfindet.
Außerdem sollte der Ausweis immer mitgeführt werden, damit er bei Unfällen oder bei Situationen mit Elektro- oder Magnetfeld erzeugenden Geräten (z.B. Kernspin-Untersuchungen oder Personenkontrollen) vorgezeigt werden kann.
In der kardiologischen Praxis Kardimed in Köln stehen die Programmiergräte für alle Medtronic und alle Biotronik Schrittmacher und ICD Geräte zur Verfügung.
Implantierbare Cardioverter/ Defibrillatoren (ICD)
Besonders gefährlich sind schnelle Rhythmusstörungen aus der Herzkammer, aus ihnen kann Kammerflimmern entstehen. Präventiv wird ein implantierbarer Defibrillator eingesetzt. Implantierbare Cardioverter/ Defibrillatoren (ICD) erkennen riskant schnelle Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) insbesondere über die Herzfrequenz. Damit dies zuverlässig sichergestellt werden kann, wird bei der ICD-Kontrolle sogenannte Erkennungszonen programmiert. Durch diese wird festgelegt, ab welcher Herzfrequenz das Aggregat von einer gefährlichen Rhythmusstörung ausgeht.
Herzschrittmacher
Ein Herzschrittmacher wird vorwiegend bei langsamen Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Diese können eine Ursache für den plötzlichen Herztod sein. Einen Schrittmacher benötigen vor allem Patient*innen die unter Schwindelgefühl, Leistungseinbrüchen oder sogar Ohnmacht, insbesondere bei körperlicher Belastung leiden, sofern eine Erkrankung des Sinus- oder AV-Knotens vorliegt. Auch bei Herzschrittmachern ist die regelmäßige kardiologische Kontrolle lebenswichtig. Neben der Prüfung des Ladestandes der Batterie, werden die Funktionen und Einstellungen des Herzschrittmachers geprüft. Der Speicher wird ausgelesen und die Aufzeichnungen werden analysiert.
Eventrekorder
Ein implantierbarer Eventrekorder dient zur genauen Diagnose von Herzrhythmusstörungen, denn bestimmte Rhythmusstörungen treten selten auf, haben jedoch dramatische Auswirkungen. Insbesondere wenn das permanente Tragen eines Langzeit-EKG bis zum Eintritt eines erneuten Ereignisses unpraktisch oder gar nicht möglich ist und wenn durch ein EKG oder EEG zunächst keine klare Diagnose gestellt werden kann, entdeckt das implantierte Dauer-EKG gefährliche Rhythmusstörungen. Der Eventrekorder gleicht insofern einem implantierbaren Mini-EKG. Ein implantierter Herz-Eventrekorder beobachtet kontinuierlich den Herzrhythmus, speichert Vorhofflimmer Episoden und zeichnet etwaige Vorhofflimmer Belastungen auf.
Das Eventrekorder Implantat ist berührungslos voll programmier- und auslesbar. Die Aufzeichnung des Rhythmus kann über ein Jahr oder sogar mehrere Jahre erfolgen. Synonyme für den Recorder sind auch Eventrekorder, Ereignisrekorder, Loop-Rekorder, ILR (implantierbarer Loop-Rekorder) oder englisch ICM (insertable cardiac monitor bzw. insertable cardiac monitoring system). Anders als der ICD (implantierbarer Kardioverter-Defibrillator) kommt der Eventrekorder ohne Elektroden im Herzen aus.